Pressemitteilung Nr. 03 v. 19.09.2024
Von der Motorsäge zurück an die Schulbank

Ft 24-26 Herkunft GartenZoombild vorhanden

Foto: Christof Welzenbach

Neuer Jahrgang startet die Weiterbildung zum Forsttechniker

Mit der Rekordzahl von 28 Teilnehmern ist an der Bayerischen Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr letzte Woche ein neuer Jahrgang an den Start gegangen. Das erste Wochenende stand dabei im Zeichen des Kennenlernens und der Gruppen-findung.

Herkunft
Die Studierenden stammen aus sechs Bundesländern – von Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz (jeweils einer) über Hessen (drei) und Baden-Württemberg (vier) bis Bayern, das mit 18 Teilnehmern die eindeutig stärkste „Fraktion“ stellt. Mit Nachwuchskräften aus Partenstein, Rieneck, Hammelburg, Hösbach und Goldbach ist die nähere Umgebung von Lohr stark vertreten. Sie alle absolvieren die zweijährige Weiterbildung zum „Staatlich geprüften Forsttechniker“. Dabei handelt es sich um aktuell äußerst gefragte Fach- und Führungskräfte mit einem breiten Einsatzbereich. Sie können unter anderem ein Revier in privaten oder kommunalen Forstbetrieben leiten, die Geschäftsführung bei forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen über-nehmen, ein eigenes Forstunternehmen aufbauen und leiten, in forstlichen Dienst-leistungsunternehmen die Einsatzleitung verantworten oder auch in der Holzbranche, beispielsweise als Holzeinkäufer tätig werden.
Eingewöhnung
Für das erste Wochenende in Lohr hatte sich der Klassenleiter, Ingmar Bube, ein viel-fältiges Eingewöhnungsprogramm zum Ankommen und Finden überlegt. Im Mittel-punkt standen dabei Aktivitäten um die Gruppendynamik zu stärken. Dabei ging es zum Beispiel darum Steckbriefe zu erarbeiten, Lügenporträts zu entlarven und Ge-meinsamkeiten zu erkennen. Vor dem Hintergrund, dass Lohr für die nächsten zwei Jahre den Lebensmittelpunkt darstellt, konnte die neue Umgebung durch einen Be-such des Bayersturms und eine Stadtführung mit dem Feuerwehrmann schon einmal etwas beschnuppert werden. „Das hat mächtig Spaß gemacht und weckte Vorfreude auf die kommende Zeit,“ waren sich die künftigen Forsttechniker einig.
Ausbildungsinhalte
Alle Studierenden sind ausgebildete Forstwirte, die sich während der Weiterbildung in über 2600 Unterrichtseinheiten mit Fächern wie Waldbau, Natur- und Umweltschutz, Forstnutzung, Waldpädagogik, Betriebswirtschaft, aber auch Informationstechnologie, Mathematik oder Englisch weiterqualifizieren wollen. Neben „klassischem“ und „digitalem“ Unterricht, Übungen, Projektarbeiten und Exkursionen wird auch verstärkt Wert auf die Förderung der Sozialkompetenz, der Teamfähigkeit und die künftige Aufgabe der Mitarbeiterführung gelegt, erklärte Klassenleiter Bube. Nach entspre-chender Vorbereitung ist zudem die Jägerprüfung fester Bestandteil der Weiterbil-dung. Bei den sogenannten Wahlpflichtfächern können die Studierenden aus einer Reihe von Angeboten ihren Neigungen bzw. ihrem angestrebten Betätigungsfeld ent-sprechende Themen vertieft behandeln. Erstmals kann dabei die Betrachtung von „Wald, Forst und Holz im Spannungsfeld verschiedener Interessen“ gewählt werden.
Einzigartig
Die Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft ist die einzige Ausbildungsstätte dieser Art in Deutschland für den forstlichen Nachwuchs auf der mittleren Manage-mentebene. Der jetzige Lehrgang ist der 29. seit der Gründung im Jahr 1981. Die Ab-solventen erwerben gleichzeitig eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung, die ihnen die Aufnahme eines Studiums eröffnet.